Publikationen
Praxishandbuch psychodrama
BUCKEL/REINECK/ANDERL
Am 1. April 1921, ziemlich genau vor hundert Jahren, versuchte sich der erste Soziodramatiker mit dem ersten Soziodrama und es ging schief. Er konnte damals noch nicht wissen, wie die Methode richtig funktionierte, weil die Methode noch nicht erfunden war und die Hauptarbeit der Entwicklung ja noch vor ihm lag. Dieser erste Soziodramatiker was Jakob Levy Moreno. Er hat sich – zum Glück – von diesem schlechten Anfang nicht entmutigen lassen, dazu gelernt und an der Sache weiter gearbeitet bis sie funktionierte. Wir heutigen Soziodramatiker sind dafür dankbar und nun – nach hundert Jahren Anwendungserfahrung – klüger. Wir haben das meiste davon, was wir wissen und was beschreibbar ist, in diesem Buch aufgeschrieben.
Mi dem vorliegenden Buch wollen wir das Soziodrama Pädagogen, Therapeutinnen, Change-Managerinnen, Psychologen, Führungskräften, Sozialarbeitern, Beraterinnen, zusammengefasst also „Menschenarbeitern“ näher bringen. Es ist ein Methodenbuch, aber nicht nur. Es zeichnet auch einen Weg nach, den wir als Autorinnen in unserer Arbeit in der Persönlichkeitsentwicklung gegangen sind und der uns an einen Ort gebracht hat von dem aus wir vieles anders sehen können:
Persönlichkeitsentwicklung bedeutete lange Zeit nur der Idee zu folgen: Werde der Du bist! Dabei geriet manchmal in Vergessenheit, dass Einzelne immer Teil eines größeren Menschen-Netzwerkes sind, das sich über Vergangenheit, Zukunft und Umwelt erstreckt. Es bestehen Abhängigkeiten und Verantwortlichkeiten in beide Zeitrichtungen. In Zukunft wird es darum gehen, mehr Gemeinschaft, Teamarbeit und auch mehr demokratische Bewegung zu erzeugen. Soziodramatischen Methoden helfen, den Blick vom Ich zum Wir zu erweitern und Interdependenzen stärker zu berücksichtigen.
Im Soziodrama spielen Menschen, was sie bewegt oder was sie bewegen wollen gemeinsam durch. Das ist nicht peinlich, weil es jeder kann. Das braucht keine Schauspielkunst und kein vorgegebenes Stück. Das geschieht aus dem Stegreif oder auch gut vorbereitet. Alles kann in Rollen verwandelt und dann gespielt werden. Alles kann auf die Bühne kommen. Alles kann mit allem in Dialog treten. Wir haben mit Kindergruppen und Schülern, mit Managern und Lehrern, mit Teams und Fremden, mit großen Gruppen und Familien gespielt. Wir spielen in Hallen und in Theatern, in Seminarräumen und im Freien. Und inzwischen auch: Online.
Wenn es stimmt, was viele sagen und die Welt wirklich so viel unüberschaubarer geworden ist, dann ist das Soziodrama die Methode unserer Zeit. Es kann (soziale) Komplexitäten darstellbar und vorstellbar machen und öffnet die Möglichkeiten für die Erforschung innerer und äußerer Wirklichkeiten und deren Verschränkungen.
Was viele Soziodramatikerinnen auszeichnet, ist die Fähigkeit, auf Widersprüche zu blicken und sie zu benennen: in der Gesellschaft, in Organisationen und letztlich in uns Menschen. Vereinfachend könnte man sagen, viele verbindet ein gepflegter Zweifel an dem, wie manches sich präsentiert oder präsentiert wird, was Einfluss auf unser Denken und Verhalten nimmt. Aus dem Spiel und in der Analyse danach erwachsen Einsichten und Erkenntnisse für den Kopf und Erfahrungen fürs Herz. Die Wahrheit liegt auf dem Platz, wo Soziodrama gespielt wird. Das ist unsere Erfahrung und unsere Überzeugung. Die Idee hat uns ergriffen. Wir wollen das gerne teilen.

Jetzt lieferbar!

Veröffentlichungen unserer Mitarbeiter*innen:
Christoph Buckel,
Gemeinsam soziale Komplexität erforschen
Das Hilfs-Wir als Hauptinstrument im Soziodrama
Christoph Buckel, Uwe Reineck & Matthias Bongartz,
Durch Spielen das schwer Greifbare besprechbar machen
Ausgabe 07/2021 | changement (changement-magazin.de)
Sozidrama Werkzeug
Ausgabe 02/22 | Organisations Entwicklung
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